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Dr. Michael Friedrichs 1. Vorsitzender Bert Brecht Kreis Augsburg e.V.
 
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Der Dramatiker Brecht und seine frühen Werke

Spannendes zu Brechts ersten Werken, seinem Durchbruch und Bekanntschaften.

Brecht hat schon als Schüler das Theater in Augsburg gründlich studiert, in zahlreichen Notizen und Artikeln kritisiert und so seine eigenen Vorstellungen entwickelt. Für seine ersten dramatischen Entwürfe bemühte er sich gleich um Aufführungen in München und anderen kulturellen Zentren, und sie gelangen ihm erstaunlich früh.

Seine Stücke wurden im Augsburger Freundeskreis intensiv diskutiert. Dazu gehörte etwa Otto Müller-Eisert, der spätere Arzt und lebenslange Freund, ebenso Otto Bezold – er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Minister in Bayern. Hanns Otto Münsterer hat in seinen Tagebuchnotizen viel aus der damaligen Zeit überliefert. Über lange Strecken künstlerischer Weggefährte war Caspar Neher, der spätere berühmte Bühnenbildner. Während er im Ersten Weltkrieg in Frankreich kämpfte, korrespondierte Brecht viel mit ihm und ließ sich Skizzen von ihm schicken.

Der Baal

Der Baal

Brechts erstes abendfüllendes Stück ist der„Baal“. Es ist als Gegenentwurf zu einem Drama des späteren Nazi-Dichters Hanns Johst entstanden. Brecht hatte ihn im Theaterseminar von Prof. Kutscher in München kennengelernt. Caspar Nehers Zeichnung des Gitarre spielenden Baal ist sicherlich von Brechts unkonventioneller Spieltechnik inspiriert.

Die Uraufführung fand im Dezember 1923 in Leipzig statt, 1969 drehte Volker Schlöndorff einen „Baal“ mit Rainer Werner Fassbinder.

Trommeln der Nacht

Trommeln der Nacht

Das zweite Stück „Trommeln in der Nacht“ behandelt die Heimkehr eines Soldaten aus dem Weltkrieg und seine unheroische Reaktion gegenüber der Revolution und seiner Braut, die nicht von ihm schwanger ist und mit einem Kriegsgewinnler verheiratet werden soll. „Trommeln in der Nacht“ wurde im September 1922 in den Münchner Kammerspielen uraufgeführt, und damals ließ Brecht bereits den berühmten Spruch im Zuschauerraum aufhängen, „Glotzt nicht so romantisch“. Die Inszenierung brachte seinen Durchbruch als Dramatiker. Der angesehene Theaterkritiker Herbert Ihering schrieb darüber: „Der vierundzwanzigjährige Dichter Bert Brecht hat über Nacht das dichterische Antlitz Deutschlands verändert“. Brecht erhielt den Kleistpreis und wurde als Dramaturg an den Kammerspielen angestellt. Der Schriftsteller Lion Feuchtwanger hatte ihn unterstützt. In dem stilisierten Bühnenbild sehen wir auch den roten Lampion, der in vielen Stücken Brechts auftaucht und mit dem er gern durch Augsburgs Straßen zog.

Das dritte abendfüllende Stück (nicht so bekannt) „Im Dickicht der Städte“, war hier im Theater Augsburg während des Brechtfestivals 2013 zu sehen.

Karikatur George Grosz

Legende vom toten Soldaten

Brechts Gedicht „Legende vom toten Soldaten“ hat Hannah Arendt als das beste deutsche Gedicht über den Ersten Weltkrieg bezeichnet. Es ist wahrscheinlich noch während des Krieges entstanden, vermutlich etwa zeitgleich mit der daneben abgebildeten Karikatur von George Grosz.

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